OKF 2020: Ein Brief zum Jahresbeginn

    OKF 2020 Ein Brief zum Jahresbeginn
    OKF 2020 Ein Brief zum Jahresbeginn cc-by 4.0

    Liebe Freund*innen der OKF,

    im zurückliegenden Jahr haben wir unsere Organisationsstruktur durchleuchtet und unsere Entscheidungsprozesse hinterfragt. Wir haben begonnen, unsere strategische Ausrichtung auf den Prüfstand zu stellen und unsere Zusammenarbeit neu organisiert.

    Mit diesem Blogpost wollen wir euch darüber informieren, was wir bislang erreicht und uns für 2020 vorgenommen haben.

    Kinderjahre

    Als eine Handvoll Menschen 2010 gemeinsam den Entschluss fassten, die Open Knowledge Foundation Deutschland zu gründen, war nicht abzusehen, dass unsere Arbeit in derart vielen Bereichen so erfolgreich sein würde. Hier nur einige unserer aktuellen Projekte:

    • Der Prototype Fund nutzt einen agilen Förderansatz, um digital-soziale Innovationsideen aus der Zivilgesellschaft zu unterstützen und neue Technologien und ihre Infrastrukturen offen und zugänglich zu halten.
    • Bei Jugend hackt verbessern Jugendliche mit ihren technischen Fähigkeiten die Welt, im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus.
    • Mit Code for Germany haben wir ein bundesweites Netz von Labs geschaffen, in denen sich Ehrenamtliche für mehr Transparenz, Offene Daten und Partizipation in ihren Städten einsetzen.
    • FragDenStaat setzt auf kreative Kampagnen, um das Grundrecht auf Information einzufordern. Tausende Gutachten des Bundestages und Gesetzesentwürfe von zahlreichen Ministerien samt Lobby-Stellungnahmen sind dadurch in der Vergangenheit veröffentlicht worden.

    In den vergangenen zehn Jahren sind wir aus den Kinderschuhen herausgewachsen und (zumindest ein bisschen) erwachsen geworden. Die Zahl unser Mitarbeiter*innen liegt inzwischen bei 35 Hauptamtlichen und unser Jahresbudget ist auf über 2,5 Millionen Euro gestiegen. Wir haben uns kontinuierlich weiterentwickelt, u. a. indem wir die Rollen des ehrenamtlichen Vorstands und des hauptamtlichen Teams klar definiert und die Aufgaben getrennt haben. Mit der Einführung einer Geschäftsführung 2015 haben wir der wachsenden Größe und Komplexität der Organisation Rechnung getragen. Wir sind in neue Themenfelder vorgestoßen und haben eine Vielzahl von Unterstützer*innen – kleine und große – für unsere Mission gewinnen können.

    Erwachsenwerden

    Die nun angestoßenen Veränderungen zielen darauf ab, Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen, Projekte besser zu verzahnen sowie organisationsübergreifende Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse kollektiv zu steuern und verantworten.

    Organisationsübergreifende Themen wie Fundraising, Personalentwicklung und Strategie werden in Zukunft von Teammitgliedern aus den einzelnen Projekten in Kleingruppen (Zirkeln) bearbeitet. Wir folgen dabei unseren Grundsätzen, Verantwortung miteinander zu teilen, fachliche Expertise dem Vorrang gegenüber Hierarchien zu geben und die Fähigkeiten und Interessen aller Teammitglieder bestmöglich zu nutzen. Die Vorstandsmitglieder sind in die Arbeit der jeweiligen Zirkel eingebunden und damit näher an den alltäglichen Fragen des Teams und an Entscheidungsprozessen als bisher. Die Geschäftsführung koordiniert die Zirkel und stellt den Informationsfluss sicher.

    Die Zirkel werden dabei nicht die Arbeit der Projekte übernehmen oder projektbezogene Entscheidungen treffen. Die OKF war von Beginn an dezentral aufgestellt – mit selbstorganisierten Teams und viel Gestaltungsspielraum für die einzelnen Projekte. Das wird auch weiterhin der Fall sein.

    Wir sind überzeugt davon, dass wir in den letzten Jahren auch deshalb erfolgreich waren, weil die einzelnen Projektteams die notwendige Autonomie hatten, um sich je nach Bedarf des Projekts aufzustellen, Entscheidungen schnell zu treffen und Ressourcen dort einzusetzen, wo sie die größte Wirkung haben.

    Unsere guten Vorsätze für 2020

    Zu Beginn des Jahres werden wir unseren Vorstand teilweise neu besetzen. Die Neubesetzungen sollen auch dazu beitragen, weitere Kompetenzen und Expertisen im Vorstand abzubilden sowie die Verzahnung zwischen Vorstand, Team und Community noch weiter zu stärken.

    Wir wollen zudem weiter über eine aktivere Rolle unserer Vereinsmitglieder nachdenken. Auch die langfristige Beteiligung der diversen Communities, mit denen wir intensiv zusammenarbeiten, und das systematische Einbinden bestehender und neuen Partner*innen und Unterstützer*innen sind wichtige Aufgaben für uns.

    Ohne unsere Mitglieder und Ehrenamtlichen wären die Erfolge der letzten Jahre nicht möglich gewesen. Ohne die Mitstreiter*innen in den OK-Labs wären Open Government, Open Data und Co in vielen Kommunen noch heute bloß theoretische Konzepte. Ohne unsere Mentor*innen und Coaches wären Projekte wie Jugend hackt und der Prototype Fund nicht denkbar. Und die vielen Geldgeber*innen und Spender*innen machen unsere Arbeit mit kleinen und großen Beiträgen erst möglich.

    Auf ein erfolgreiches Jahr

    Wir starten voller Energie und mit unserer neuen Geschäftsführerin Henriette Litta in das neue Jahr. Wir freuen uns auf spannende Projekte, intensive Begegnungen, politische Auseinandersetzungen und die Umsetzung unserer neuen Strukturen und Prozesse. Wir blicken mit euch und mit viel Elan ins neue Jahr und den neuen Abschnitt im Leben der OKF.

    Vielen Dank für eure Unterstützung!

    Ein erfolgreiches 2020 wünschen der Vorstand und das Team der Open Knowledge Foundation Deutschland.