Offene Daten

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    Offene Daten sind Daten, die von jedermann frei verwendet, nachgenutzt und verbreitet werden können – maximal eingeschränkt durch Pflichten zur Quellennennung und dem Prinzip des „share-alike", d.h. Daten nur unter unveränderten urheberrechtlichen Nutzungsmöglichkeiten zu teilen. Davon ausgenommen sind persönliche Daten.

    Die wichtigsten Eigenschaften offener Daten sind:

    • Verfügbarkeit und Zugang: Die Daten sollen als Ganzes verfügbar sein, zu Kosten, die nicht höher als die Reproduktionskosten sind, vorzugsweise zum gebührenfreien Download im Internet. Die Daten sollen ebenso in einer zweckmäßigen und modifizierbaren Form verfügbar sein.
    • Wiederverwendung und Nachnutzung: Die Daten müssen unter denjenigen Bedingungen bereitgestellt werden, die die Wiederverwendung, Nachnutzung und Verbindung mit anderen Datensätzen erlauben. Die Daten müssen maschinenlesbar sein.
    • Universelle Beteiligung: Jede Person muss in der Lage sein, die Daten zu nutzen, wiederzuverwenden und nachzunutzen. Es darf keine Diskriminierung gegen Handlungsfelder, Einzelpersonen oder Gruppen vorliegen. Die Nachnutzung darf also weder auf einzelne Bereiche begrenzt werden (z. B. nur für die Bildung) noch dürfen bestimmte Nutzungsarten (z. B. für kommerzielle Zwecke) ausgeschlossen sein.

    Hier geht es zur ausführlichen Definition von offenem Wissen („Open Definition").

    Welche Arten von offenen Daten gibt es?

    Es gibt eine Vielzahl von gesellschaftlichen Bereichen, in denen Personen und Organisationen Daten sammeln. Beispielsweise:

    • Geodaten sind Daten, die genutzt werden, um Karten herzustellen – angefangen von der Lage der Straßen und Gebäude bis hin zu Topographien und Grenzen.
    • Kulturdaten beinhalten Informationen über kulturelle Werke und Artefakte (Titel und Autoren) sowie Daten, die im Allgemeinen von Galerien, Bibliotheken, Archiven und Museen gesammelt und bereitgestellt werden.
    • Wetterdaten sind verschiedenen Formen von Informationen, die genutzt werden, um unser Wetter und Klima zu verstehen und vorhersagen zu können.
    • Transportdaten sind zum Beispiel Verkehrsdaten wie Fahrpläne, Fahrstrecken und Echtzeit-Statistiken.
    • Ratsinformationssysteme enthalten alle Daten der lokalpolitischen Gremienarbeit im Gemeinderat oder Kreistag, in Ausschüssen oder Bezirksvertretungen. Über geeignete Plattformen, z. B. PolitikbeiUns, können diese veröffentlicht werden.
    • Finanzdaten sind beispielsweise Haushaltsdaten der öffentlichen Hand (Ausgaben, Einnahmen) oder Informationen zu Finanzmärkten (Aktien, Anleihen).
    • Wissenschaftliche Daten entstehen innerhalb einer wissenschaftlichen Forschung, von Astronomie bis Zoologie.

    Wozu überhaupt Daten öffnen?

    In einer gut funktionierenden demokratischen Gesellschaft müssen die Bürgerinnen und Bürger wissen, was ihre Regierung tut. Um das zu gewährleisten, sind Transparenz und demokratische Kontrolle notwendige Voraussetzungen, ebenso der freie Zugang zu staatlichen Daten und die Möglichkeit, diese Informationen mit anderen Bürgerinnen zu teilen. Im digitalen Zeitalter sind Daten die Schlüsselressourcen für gesellschaftliche und wirtschaftliche Aktivitäten. Durch die Öffnung von Daten können Regierungen dabei helfen, die Gründung von Unternehmen und Dienstleistungen voranzutreiben, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Mehrwert schaffen können. Die Öffnung von Daten verbessert politische Partizipationsmöglichkeiten und erleichtert es, Bürgerinnen in die politische Entscheidungsfindung informiert einzubeziehen.

    Open Data für die Verwaltung

    Zum Thema Open Data gibt es schon zahlreiche gute Materialien: Open-Data-Beauftragte aus einigen Bundesländern, Stiftungen und Forschungseinrichtungen haben zu etlichen Themen bereits Wissen destilliert, das sich auf vielen Ebenen anwenden lässt. Zudem haben Ehrenamtliche aus der Code for Germany-Community einen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit öffentlichen Daten und den zuständigen Behörden, der viel stärker genutzt werden sollte. Mit dem Open Data Knowledge Hub haben wir einen Anlaufstelle ins Leben gerufen, auf der sich Menschen aus der Verwaltung und darüber hinaus niedrigschwellig zum Thema Open Data informieren können und konkrete Tipps bekommen, wie Open Data praktisch umgesetzt werden kann. Für uns und interessierte Mitglieder der Community dient es zudem als Wissensdokumentation: Was für eine Open-Data-Richtlinie gilt aktuell in Hessen oder im Saarland? Gab es nicht schon mal eine gute Handreichung zum Thema Dateninventur? Für derlei Fragen soll der Hub erste Orientierung bieten.

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