Veröffentlichung des kommunalen Transparenz-Portals Politik bei uns 2

    Das kommunale Transparenz-Portal Politik bei uns

    Im Stadt- oder Landrat werden Entscheidungen getroffen, die Bürgerinnen und Bürger ganz direkt betreffen. Der Zugang dazu war bislang aber recht schwierig. “Politik bei uns” macht politische Entscheidungen einfach zugänglich, so dass es viel leichter wird, sich zu informieren und mitzubestimmen.

    Dahinter steckt OParl, ein von der OKF entwickelter und betreuter Industriestandard für Gremiendaten. Im Rahmen eines OpenNRW-Förderprojektes unter der Leitung des KDVZ Rhein Erft Rur haben nun 27 Kommunen ihre Daten veröffentlicht. Das ebenfalls neu entwickelte “Politik bei uns 2” bereitet die Daten auf und stellt sie ab sofort mit einer komfortablen Text- und Geo-Suche für alle bereit. Und selbstverständlich gilt: Mitmachen ist erwünscht!

    politik-bei-uns.de

    Politik wird vor Ort erst so richtig lebendig: “Warum wurden in meiner Straße Bäume gefällt? Wie viel hat eigentlich die Renovierung des Rathauses gekostet? Was ist eigentlich für die Kindergärten und Schulen vor Ort geplant? Welche touristischen Angebote plant die Stadt, und wie kann ich mich als Einzelhandel dazu aufstellen?”

    Diese und viele weitere Fragen werden im Rat einer Stadt diskutiert und beantwortet, und die Antworten können Bürgerinnen und Bürger, Journalisten, Wissenschaftler oder auch kleine und große Gewerbe vor Ort gut gebrauchen, schließlich betrifft es ihr tägliches Leben.

    Ratsinformationssysteme: Speicher kommunaler Politik

    Die Antworten zu solchen Fragen befinden sich oft in Rats- oder Bürgerinformationssystemen, eine spezielle Software, welche alle Vorgänge im Stadt- oder Landrat dokumentiert. Diese Software ist aber vor allem Arbeitswerkzeug für Rats- und Verwaltungsmitglieder und hat so eine hohe Einstiegshürde für Bürgerinnen und Bürger.

    Die Open Knowledge Foundation ist schon lange der Meinung: das geht bürgerfreundlicher. Hierfür haben wir gemeinsam mit Städten, mit kommunalen Rechenzentren, mit den Herstellern der Ratsinformationssysteme und mit der Zivilgesellschaft in drei Jahren Entwicklung den offenen Standard OParl entwickelt. Seit Sommer 2016 liegt er in Version 1.0 vor. Mit diesem Standard kann man die Daten aus den Ratsinfosystemen abrufen und neu darstellen.

    OParl findet Verbreitung - und Politik bei uns zeigt, was möglich ist

    Das Land NRW hat im Rahmen der Förderung “Kommunales Open Government” die Einführung des OParl-Standards in 27 NRW-Kommunen unterstützt. Ebenfalls gefördert wurde die Neuentwicklung von “Politik bei uns” auf Basis von OParl. Geleitet wurde das Projekt von dem kommunalen Rechenzentrum KDVZ Rhein Erft Rur, Projektpartner waren die Open Knowledge Foundation, die teilnehmenden Städte und drei Hersteller der Ratsinfosysteme. Das Projekt hatte eine Projektlaufzeit von sechs Monaten; die Ergebnisse sind ab sofort öffentlich. Probieren Sie es am Besten einfach aus.

    Das Portal hat eine schnelle Suche, welche nicht nur alle Anhänge in Millisekunden durchsucht, sondern ebenfalls eine hausnummergenaue Verortung der Dokumente vornimmt - ein für Ratsinfosysteme neuer, persönlicher Ansatz, um einen räumlichen Bezug herzustellen. Es ist ebenfalls möglich, Themen zu abonnieren: je nach Wunsch erhält man dann täglich, wöchentlich oder monatlich alle neuen Dokumente zu dem gewünschten Thema. Und natürlich hört die Suche nicht an der Stadtteilgrenze auf: möchte man wissen, welche Erfahrungen eine Nachbarstadt zu einem Thema gemacht hat, dann ist das auch nur einen Klick entfernt.

    Die Zukunft: mehr Features, mehr Anwendungen und mehr Kommunen

    Dahinter steckt einiges an Technik: die OpenSource-Software muss schon jetzt fast eine Millionen Objekte verwalten. Politik bei uns konzentriert sich auf Inhalte, welche in den Vorlagen und die dazugehörigen Dateien stecken; Zusammen etwa 650.000 Objekte, davon ca. 550.000 Dateien. Alle verarbeiteten Daten stehen zur weiteren Verwendung via OParl zur Verfügung.

    Die 27 Kommunen sollen aber nur der erste Schritt sein: wir freuen uns über jede Kommune, die ihre Daten via OParl bereitstellt und so Teil von “Politik bei uns” werden kann. Ebenfalls freuen wir uns über neue Ideen und Code, wie die Daten noch besser aufbereitet werden können, und natürlich ebenfalls über eine Beteiligung bei der Entwicklung des Datenstandards OParl.

    Presse-Kontakt: Ernesto Ruge, kontakt@politik-bei-uns.de, 02303 6766916

    Übrigens: Mit den Erfahrungen aus Politik bei uns und dem Schwesterprojekt Meine Stadt transparent hat das OParl-Team OParl 1.1 entwickelt, eine vollständig zu OParl 1.0 kompatible Verbesserung an etlichen Details. Der Release Candidate steht auf oparl.org zur Verfügung - auch hier freuen wir uns auf Rückmeldungen!