Das war die re:publica 2024: Unser Recap

    CC-BY SA 4.0

    Vom 27. - 29.05.2024 fand in Berlin die re:publica statt - das Festival für die digitale Gesellschaft! Die OKF war mit vielen verschiedenen Themen und Formaten dabei. Während unseres Programms haben wir uns mit Expert:innen aus verschiedenen Bereichen ausgetauscht, führten zahlreiche spannende Gespräche und konnten dem Publikum unsere Projekte vorstellen. Hier könnt ihr einen kurzen Recap unserer Zeit vor Ort nachlesen:

    Jugend hackt

    Im Meet-Up critical digital literacy - how are you dear? haben sich Jugend hackt in netter Runde darüber ausgetauscht, wie unterschiedliche Akteure Medienbildung mit politischer Bildung verschneiden und welche Herausforderungen dabei gesehen werden: Welche Formate sind geeignet, um Themen kritischer Medienbildung wie Datenschutz, Hate Speech und algorithmischen Filterblasen anzuleiten? Woher bekommen zivilgesellschaftliche Organisationen Geld für diese Arbeit? Wie erreichen sie mehr FLINTA-Personen für Technik-Workshops?

    Außerdem sind Jugend hackt im Rahmen der parallel stattfindenden TINCON an allen drei Tagen mit vielen jungen Leuten ins Gespräch gekommen. Angelockt hatten sie die Jugendlichen mit drei Mitmach-Angeboten mit Technikbezug: An ihren Jugend hackt-Workshopständen konnte man erste Schritte in 3D-Design und -Druck gehen, einen kreativen Schrottroboter bauen oder ihr Alpaka-Maskottchen in Form eines bunt leuchtenden Bausatzes löten. Neben dem ZDF, das hier einen Beitrag für die logo-Nachrichten drehte, kam auch die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch vorbei und lernte Jugend hackt kennen.

    Jugend hackt Foto: TINCON/Gregor Fischer

    Wie kann KI dem Gemeinwohl dienen?

    Geschäftsführerin Henriette Litta diskutierte mit Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), über die politische Vision von gemeinwohlorientierter KI. Sie erörterten, wie das Gemeinwohl und die zukünftige Gestaltung und Umsetzung von KI aussehen und vor allem im Zentrum der Digitalpolitik stehen können. Wichtige Punkte dabei waren unter anderem:

    • so viele Leute wie möglich erreichen, also auch marginalisierte und benachteiligte Gruppen der Gesellschaft
    • durch Technologie positive Möglichkeiten eröffnen, d. h. mit Technologie einen besseren Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe gestalten (Barrierefreiheit, Diskriminierungsschutz, einfache Sprache, Mehrsprachigkeit, Niedrigschwelligkeit, Sichtbarmachung durch Daten)
    • mehr Austausch mit der Zivilgesellschaft, mehr Beratung anbieten und sie als kompetente Partnerin verstehen
    • zukünftig mehr Pläne zu unter anderem: nachhaltiger und gerechter KI, Open Source Ökosysteme vergrößern und europäisch stärken, Privatsphäre sichern, Journalist:innen schützen, den freien Zugang zu Wissen und Bildung stärken, da diese fundamental für die Förderung einer informierten und mündigen Gesellschaft sind

    Henriette Litta mit Steffi Lemke Foto: Ekvidi, Lizenz: CC BY-SA 4.0

    Prototype Fund

    Das Prototype Fund Team hat über ihre Erfahrungen aus acht Jahren Prototype Fund und 14 Mio. Euro Förderung referiert. Auch bei ihnen stand der Austausch im Vordergrund, sodass ein richtiges re:publica-Gefühl gar erst aufkommt: bei Prototype Fund & Friends Meetup oder am Stand des Bündnis F5. Ganz besonders haben sie sich über den gemeinsamen Vortrag mit ihrem Geförderten Viraaj Akuthota gefreut, bei dem sie sich über die Förderung von generativer KI im Gemeinwohlinteresse austauschen konnten.

    Projektleitung: Marie Kreil, Patricia Leu Foto: Ekvidi, Lizenz: CC BY-SA 4.0.

    FragDenStaat: Machtübernahme - Was tun, wenn die AfD an die Regierung kommt?

    Bei seinem Vortrag erörterte Arne Semsrott, was wir tun können, wenn die AfD in Ministerien einzieht. Was lange unmöglich schien, könnte in diesem Jahr Wirklichkeit werden: Bei EU-, Landtags- und Kommunalwahlen hat die AfD teilweise gute Chancen, zur stärksten Kraft zu werden. Semsrott unterstreicht die Notwendigkeit einer aktiven Zivilgesellschaft und fordert dazu auf, mehr Räume einzunehmen, an Demonstrationen teilzunehmen, Informationsfreiheitsanfragen (IFG) zu stellen und zu streiken. Außerdem betont er die Bedeutung, mehr Vorräte an Solidarität, Liebe und Netzwerken aufzubauen – er nennt es Prepping for Future. Mit seinem Buch Machtübernahme spendet er 1 € pro verkauftem Exemplar an Netzwerk Polylux e. V. und unterstreicht damit die Wichtigkeit von Spenden an Organisationen, die sich für eine offene Demokratie einsetzen.

    Arne Semsrott Foto: TINCON/Gregor Fischer

    Es war ein schönes, produktives Festival – und wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Mal!