Open Data Index 2013 - Deutschland bleibt Open Data Entwicklungsland

    Kurz vor dem jährlichen Treffen der Mitglieder der Open Government Partnership in London hat die Open Knowledge Foundation den aktuellen Open Data Index 2013 veröffentlicht. Der Index sammelt Informationen zu 70 Ländern und zeigt das alle Regierungen sich noch schwer tun, wichtige Informationen offen und frei zugänglich zu veröffentlichen.
    Der Open Data Index bewertet die Länder anhand der Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Informationen und Daten in zehn wichtigen Bereichen. Darunter fallen Datensätze und Datenbanken wie der jährliche Haushalt der Regierung, die getätigten Ausgaben, Wahlergebnisse, Statistiken, Kartenmaterial und Schadstoffemissionen.

    Deutschland (Ergebnisse) gehört im Index nicht zur Spitzengruppe und ist von den Pionieren in Sachen Open Data, wie Großbritannien, den USA und Dänemark weit entfernt. Das liegt vor allem daran, dass viele wichtige Datensätze wie die Postleitzahlen aber auch Datenbanken wie das Handelsregister nicht offen zugänglich sind. Dabei hat Deutschland mit dem Launch des Datenportals GovData.de eine gute Basis für die zentralen Bereitstellung offener Daten geschaffen. Nun geht es daran die fehlenden Lücken zu schließen und z.B. im Falle der Fahrpläne auch halbstaatliche Betriebe wie die Deutsche Bahn zur Veröffentlichung ihrer Daten zu zwingen.

    Mit der Unterzeichnung der G8 Open Data Charta im Sommer diesen Jahres verpflichtet sich die Bundesregierung, einen nationalen Aktionsplan zu entwickeln und zeitnah umzusetzen. Der Index zeigt nun deutlich an welcher Stelle die kommende Regierung ansetzen muss, um ihrer Verpflichtung nachzukommen.

    Um den Prozess der Veröffentlichung von Verwaltungsdaten in Zukunft gemeinsam mit der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft zu koordinieren, empfiehlt die Open Knowledge Foundation Deutschland den Beitritt zur Open Government Partnership (OGP). Das Ziel mit der Veröffentlichung der genannten Verwaltungsdaten Transparenz und Innovation zu fördern würde mit den Zielen von offener Rechenschaftslegung, Korruptionsbekämpfung und Beteiligung, kurz der Idee eines Open Government erweitert.
    Dazu bieten Treffen und der Austausch mit den OGP Mitgliedern, wie derzeit in London die Möglichkeit von den Erfahrungen anderer Länder zu lernen und Anfängerfehler zu vermeiden.