Die G8-Länder müssen hart arbeiten, um wichtige Daten zu öffnen
**Hier findet ihr die Pressemitteilung zu den Ergebnissen des globalen Open Data Census
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Der Bereich offene Daten und Transparenz gehört zu den drei wichtigsten Themen des G8-Gipfels in Nordirland. Wir haben eine Vorschau der Ergebnisse des globalen Open Data Census veröffentlicht und damit gezeigt, dass die G8-Länder bei der Veröffentlichung wesentlicher Informationen in offener Form noch einen weiten Weg vor sich haben.
Der Open Data Census wird von der Open Knowledge Foundation geleitet und unterstützt durch ein weltweites Netzwerk lokaler Daten-Experten. Gemessen wird die Offenheit von Daten in zehn Schlüsselbereichen, die auch wesentliche Bereiche der Transparenz und Rechenschaftspflicht einschließen (Daten über Wahlergebnisse und Staatsausgaben) sowie die Daten, die für die Bereitstellung wesentlicher Dienstleistungen für die Bürger notwendig sind (Karten und Verkehrspläne). Vollständige Ergebnisse des Open Data Census 2013 werden im Laufe des Jahres bekannt gegeben.
Die Vorschau der Ergebnisse zeigt, dass sowohl die UK als auch die USA (die Spitzenreiter der G8-Länder) einen erheblichen Fortschritt bei der Offenlegung wichtiger Datenbanken gemacht haben – dennoch haben beide Länder noch viel Arbeit vor sich. Postleitzahlen, die für praktisch alle standortbasierten Anwendungen und Dienstleistungen notwendig sind, fehlen in allen G8-Ländern außer Deutschland. Kein einziges G8-Land hat die Bestnote bei Unternehmensregistern erreicht. Russland ist das einzige G8-Land, das gar keine Informationen veröffentlicht hat, die unter die Census-Definiton offener Daten fallen.
Vollständige Ergebnisse zu den G8-Ländern sind online zu finden unter: http://census.okfn.org/g8/
**Rufus Pollock, der Begründer der Open Knowledge Foundation, sagt: **
„Wir sind erfreut darüber, dass viele G8-Länder offene Daten grundsätzlich unterstützen, aber die heutigen Ergebnisse zeigen, dass die Fortschritte hinter den Versprechungen zurückbleiben. Wir appellieren an sie, sich an ihre Verpflichtungen zu halten und eine Vorreiterrolle beim Öffnen der weltweiten Daten zu übernehmen, um echte Transparenz und Rechenschaftspflicht zu ermöglichen.“
Andrew Stott, ehemaliger britischer Regierungsdirektor für Transparenz und digitale Beteiligung und gegenwärtiges Mitglied des britischen Transparenzgremiums für die öffentliche Hand, sagt:
„Die Community der Open Knowledge Foundation leistet großartige Arbeit beim Messen, wie offen besonders wichtige Datenbanken tatsächlich sind. Der Census zeigt, dass in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht wurden. Dennoch wird auch deutlich, dass die Länder noch viel tun müssen, um offene Daten zu fördern. In jedem Land gibt es eine klare Agenda für weitere Verbesserungen.“
Chris Taggart von OpenCorporates, der weltweit größten offen lizenzierten Unternehmensdatenbank, sagt:
„Unternehmensregister sind grundlegende öffentliche Dokumente über die Gründung und Existenz von Unternehmen. Heute leben wir in einer Welt, in der große Unternehmen aus undurchsichtigen Netzwerken von tausenden von miteinander verbundenen Firmen bestehen können, die sich genauen Prüfungen und dem Wettbewerb entziehen. Kriminelle, Geldwäscher, korrupte Beamte und Betrüger nutzen diese Netzwerke geschickt über die Fassade von Unternehmen, um sich dahinter zu verstecken und Geld zu verschieben. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass der Zugang zu amtlichen Informationen nicht nur frei ist, sondern auch unter einer offenen Lizenz und in maschinenlesbarer Form erfolgt. Die heutigen Ergebnisse des Open Data Census zeigen, dass die Botschaft bei vielen der weltweit größten Staaten noch nicht angekommen ist.“
Die englische Pressemitteilung findet ihr hier.
Auch Netzpolitik.org hat über den Zensus berichtet.