OKF Jahresrückblick: Das war unser Jahr 2025!

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und wir blicken auf zwölf ereignisreiche und politisch turbulente Monate zurück. In diesem Rückblick richten wir den Fokus auf unsere Bereiche Policy, Open Data und Organisationsentwicklung, in denen wir viel geschafft und vorangetrieben haben.

Mit unserer Arbeit stellen wir destruktiven Kräften eine positive Vision entgegen: eine demokratische, transparente und widerstandsfähige Gesellschaft durch Offenheit, kollaborative Prozesse und zivilgesellschaftliches Engagement. Die Bereiche Policy, Open Data und Organisationsentwicklung leisten einen wichtigen Beitrag in enger Zusammenarbeit mit unseren Projekten wie FragDenStaat, Jugend hackt und dem Prototype Fund. Sie stärken die Strukturen und das Engagement der OKF maßgeblich und bestimmen, wie belastbar und zukunftsfähig unser Gesamtengagement ist. Sie schaffen somit die Voraussetzungen dafür, dass all unsere Programme und Projekte wirken können.

Rückblick & Highlights

Für uns begann das Jahr bereits im letzten Dezember des Vorjahres mit unserer Publikation zur Zukunft der Digitalpolitik. Darin veröffentlichten wir unsere Forderungen zur Bundestagswahl 2025: In drei Teilen (Transformation offen & innovativ gestalten, Handlungsfähigkeit stärken & Vertrauen zurückgewinnen, Demokratie schützen & Zivilgesellschaft stärken) haben wir dargestellt, dass die Gestaltung der Digitalpolitik, insbesondere der Umgang mit Daten und Informationen, von zentraler Bedeutung für eine demokratische und resiliente Zukunft ist. Eine moderne Verwaltung gelingt durch Offenheit, die Förderung von Open-Source-Technologien und die Anerkennung, dass Digitalpolitik Gesellschaftspolitik ist.

Im Frühjahr waren wir wieder in Berlin auf der re:publica – dem Festival für die digitale Gesellschaft. Die OKF war mit mehr als zehn Themen und Formaten dabei, unter anderem am Stand des Bündnisses F5, wo wir viele Gespräche führten, und unter anderem auch den neuen Bundesdigitalminister Karsten Wildberger begrüßten. Außerdem gab es Panels bspw. zu Offenheit von Technologie und Gesellschaft, und ob der Begriff in der Midlife-Crisis steckt, oder einer Diskussion zu möglichen Szenarien für Internet Governance 2040.

Im Laufe des Jahres sind weitere wichtige Veröffentlichungen hinzugekommen, darunter die Studie „From Software to Society", in der die Zukunft der Offenheit im digitalen Zeitalter beleuchtet und die damit verbundenen Entwicklungen und Herausforderungen untersucht werden. Die zentrale Aussage lautet: Offenheit ist kein Selbstzweck. Gerade im Zeitalter der KI müssen mit technologischer Offenheit gesellschaftliche Ziele verbunden werden, da sonst nur die großen Konzerne profitieren. Offene Innovationen und Infrastrukturen erfordern zudem Investitionen, denn Offenheit ist nie neutral. Des Weiteren veröffentlichten wir die Checkliste Linked Open Data für Verwaltungen“, die auf viel Resonanz gestoßen ist, sowie eine Stellungnahme zum Energieverbrauchskennzeichnungsgesetz und die Studie zum Thema Bildung („Black Box Bildung“). Weitere Publikationen erschienen außerdem zu Verbraucherrechten und Digitalpolitik.

Mit dem Update des Open Data Ranking Deutschland 2025 haben wir den Zustand der Open-Data-Landschaft in Deutschland erneut untersucht. Das Ranking bewertet nicht nur die reine Datenmenge, sondern auch rechtliche Rahmenbedingungen, Datenqualität und institutionelle Strukturen. Auf Bundesebene kam es dabei jedoch nicht zum notwendigen Update des Rechtsrahmens: Weder das versprochene Transparenzgesetz noch der Rechtsanspruch auf Open Data wurden umgesetzt. Ende November veröffentlichten wir unsere Stellungnahme zum Digitalisierungsbeschleunigungsgesetz Schleswig-Holstein. Wir begrüßen vieles im Entwurf, aber die geplanten Änderungen beim Zugang zu amtlichen Informationen kritisieren wir, wie zum Beispiel eine Verschärfung der Zugangsbarrieren. Uns ist nicht klar, warum der Zugang noch weiter beschränkt werden soll. Eine Gegenüberstellung von altem und neuem Rechtstext und die gesetzliche Verankerung eines regelmäßigen Monitorings mit jährlichen Fortschrittsberichten an den Landtag wären an erster Stelle absolute Mindeststandards für echt gewollte Partizipation. In unserer Stellungnahme schlagen wir jedoch auch Möglichkeiten der Verbesserung vor.

Gemeinschaft, Zusammenarbeit & Wachstum

Intern haben wir uns weiterentwickelt und neue Teammitglieder willkommen geheißen und uns von einigen Kolleg:innen dankbar verabschiedet, die uns mit ihren Impulsen bereichert haben. In unserer Serie “Aktivismus von innen” teilten wir mit euch unseren Umgang mit Konflikten, gaben einen Blick in unsere Entscheidungsstrukturen und teilten eine Übung zur Reflexion von Machtverhältnissen im Team. Das Ziel unserer Publikation „Aktivismus von innen“ ist, dass wir einmal eine Vorlage entworfen haben, wie unsere (und eure) Organisation nicht nur nach außen, sondern auch nach innen offen, reflektiert und resilient bleibt.

Ausblick & Wünsche für 2026

Wenn wir nach vorne schauen, dann wünschen wir uns: eine demokratische, nachhaltige und resiliente Zukunft, die auf Offenheit, Teilhabe und Transparenz basiert und in der Wissen für alle zugänglich ist. Wir wünschen uns, dass unsere Themen mehr politische und gesellschaftliche Aufmerksamkeit erhalten, und dass Digitalpolitik als Gesellschaftspolitik verstanden wird.

Für diese wichtigen Schritte auf unserem Weg haben wir konkrete Vorstellungen und Forderungen für das kommende Jahr, die wir weiter vorantreiben werden. Unter anderem fordern wir ein wirksames Transparenzgesetz, ein Open Data Rechtsanspruch und mehr Datenkompetenz in den Verwaltungen. Wir wollen unser Team und unsere Projekte weiterhin stärken, wir als Gesellschaft wachsen und näher zusammenrücken. Dabei wollen wir uns gegenseitig unterstützen, gemeinsam reflektieren, und dabei niemals die Vision aus den Augen verlieren: eine offene, faire und demokratische Gesellschaft für alle. Diese Vorhaben stehen stets an erster Stelle.

Auf dem Laufenden bleiben

Unsere Inhalte und Diskussionen tragen regelmäßig dazu bei, öffentliche Aufmerksamkeit auf die Notwen­digkeit einer transparenten, fairen und inklusiven Digitalpolitik zu lenken. Wenn ihr stets auf dem neuesten Stand über unsere Arbeit bleiben möchtet, könnt ihr den Newsletter - dieses Jahr (wie auch unser Logo) mit einem schicken Update versehen - abonnieren und uns auf unseren Social-Media-Kanälen folgen! Wir freuen uns außerdem über Spenden, mit denen ihr unsere Arbeit unterstützen könnt.

Nun wünschen wir euch eine ruhige Zeit zum Jahresende und freuen uns auf 2026, mit neuen Plänen und Projekten. Vielen Dank an dieser Stelle für eure treue Unterstützung!

Liebe Grüße,
das OKF-Team