Linked Open Data: Vernetzte Verwaltung für vernetzte Daten

    Linked Open Data: Vernetzte Verwaltung für vernetzte Daten

    Im November 2024 fand die PIAZZA-Konferenz statt, bei der die Open Knowledge Foundation, neben dem Kompetenzzentrum Öffentliche IT, NExT e. V. und der Gesellschaft für Informatik e. V., eine der Trägerinstitutionen war. Bei der Konferenz trafen sich Menschen und Organisationen mit Perspektiven, Expertise und Ideen aus den Sektoren Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Verwaltung und brachten diese in einen Dialog. Was sie eint: den Wunsch nach gemeinwohlorientierten Lösungen für den digitalen Staat. Häufig arbeiten diese jedoch nebeneinander statt miteinander. Die Konferenzreihe PIAZZA zielt daher auf einen gemeinsamen Austausch auf Augenhöhe ab, bei dem es gilt, konstruktiv Herausforderungen zu definieren und Handlungsoptionen zu entwickeln.

    Die steigenden Erwartungen an eine digitale und transparente Verwaltung fordern dabei innovative Ansätze, um öffentliche Daten auf ein neues Qualitätsniveau zu heben. Im Rahmen eines der PIAZZA-Workshops Linked Open Data – Vernetzte Verwaltung für vernetzte Daten, diskutierten Expert:innen und Teilnehmende, wie die Implementierung und Nutzung von Linked Open Data diesen Anforderungen gerecht werden kann. In unserem Blogbeitrag findet ihr mehr Insights zum Thema Linked Open Data.

    Was ist Linked Open Data?

    Zuallererst zur Begrifflichkeit: Linked Open Data, kurz LOD, basiert auf dem 5-Sterne-Datenmodell von Tim Berners-Lee und definiert die Datenqualität von einfacher Online-Verfügbarkeit (ein Stern) bis hin zur vollständigen Integration in das Semantic Web (fünf Sterne). LOD entspricht der höchsten Stufe dieses Modells. Daten, die nach LOD-Prinzipien veröffentlicht werden, ermöglichen also die organisations- und fachübergreifende Verknüpfung und Nutzung. Datensilos werden aufgebrochen, Beziehungen zwischen Datenpunkten werden automatisiert erkannt, und Wissensgraphen entstehen – Netzwerke, die Informationen anschaulich und nutzbar machen. Die Grundlage von LOD bildet die Strukturierung von Daten in sogenannten Triples (Subjekt – Prädikat – Objekt), ergänzt durch eindeutige Bezeichnungen mittels Uniform Resource Identifiers (URIs) und standardisierte Beziehungen durch Ontologien.

    Beispiele aus der Praxis

    Im Workshop wurden zwei Berliner Projekte vorgestellt, die LOD mit ihren Tools greifbar machen:

    Organigramm-Tool — Aus statischen Organigrammen der Berliner Verwaltung werden standardisierte, maschinenlesbare LOD-Daten erzeugt, die organisationsübergreifende Verknüpfungen ermöglichen.

    Haushaltsdaten als Linked Open Data — Ein Kooperationsprojekt, das Berliner Haushaltsdaten (2024/2025) in das Berliner Open Data Portal integriert und mit Daten aus Schleswig-Holstein verknüpft. Ein weiteres Beispiel verdeutlicht, wie zentrale Datenportale dezentrale Datenhaltung unterstützen können: Während die Daten dezentral gespeichert bleiben, sammelt ein zentrales Portal Metadaten, um Auffindbarkeit und Nutzung zu erleichtern. Hierbei spielt das DCAT-AP.de-Metadatenmodell eine zentrale Rolle.

    Herausforderungen und Potenziale

    Der Übergang von Theorie zu Praxis ist eine der größten Hürden bei LOD-Projekten. Zu den zentralen Herausforderungen zählen: Harmonisierung von Datenquellen, Fachverfahren und Software, Aufbau von interner Expertise und Finanzierung technischer Infrastruktur, Schaffung von Akzeptanz und Unterstützung durch Führungsebenen. Gleichzeitig bieten LOD-Projekte enormes Potenzial, insbesondere durch die Verknüpfung und Aufbereitung von Daten, was langfristig zu einer effizienteren Verwaltung führt.

    Implementierung von LOD

    Im Workshop wurden außerdem zwei zentrale Voraussetzungen für die erfolgreiche Implementierung von LOD identifiziert:

    Pragmatische Ansätze — Konkrete, umsetzbare Schritte und Werkzeuge, die den Einstieg erleichtern.

    Community-Building — Eine engagierte Gemeinschaft, die Wissen teilt und den Austausch fördert. Nächste Schritte wären die Vernetzung und der Austausch.

    Community of Practice

    Um LOD also weiter voranzubringen, wurde im Workshop die Notwendigkeit einer Community of Practice betont. Plattformen wie das Open Data Forum bieten dabei Raum für Vernetzung, Austausch und Diskussion – das sind wichtige Bausteine auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Verwaltung. Falls ihr jetzt noch weiterlesen möchtet: Den gesamten Bericht von Christina Willems findet ihr auf der Website der PIAZZA-Konferenz. Hier findet ihr mehr Infos über das angesprochene Community of Pratice.