Erste Digitalministerkonferenz: Bündnis F5 stellt Forderungen vor
Erste Digitalministerkonferenz: Bündnis F5 stellt Forderungen vor
Berlin, 18.04.2024
Das zivilgesellschaftliche Bündnis F5, bestehend aus den Organisationen AlgorithmWatch, Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V., Open Knowledge Foundation Deutschland, Reporter ohne Grenzen und Wikimedia Deutschland, begrüßt die Ziele der ersten Digitalministerkonferenz und stellt seine Forderungen für einen echten Perspektivwechsel in der Digitalpolitik vor. F5 betont die Notwendigkeit einer gemeinwohlorientierten digitalen Transformation, die nachhaltig gestaltet und gleichzeitig eng an gesellschaftliche Ziele geknüpft werden muss, um unsere demokratische Gesellschaft in ihrem Fundament zu stärken und zukunftsfähig zu machen.
Mit der Gründung der ersten Digitalministerkonferenz (DMK) am 19. April 2024 in Potsdam setzen sich die 16 Bundesländer das gemeinsame Ziel, die digitale Transformation zum Wohle der Bürger:innen zu gestalten. Wie aus der Selbsterklärung der DMK hervorgeht, soll bei digitalpolitischen Fragen wie der Datennutzung, Cybersicherheit oder digitalen Teilhabe künftig enger zusammengearbeitet werden.
Gemeinwohlorientierte Digitalpolitik unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft
Die Vision eines offenen, freien, verlässlichen und sicheren Internets kann nur durch eine gemeinwohlorientierte Digitalpolitik unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft Wirklichkeit werden. F5 appelliert an die Verantwortlichen der DMK, folgende Forderungen politisch umzusetzen:
- eine demokratische, offene, inklusive und transparente Digitalpolitik
- Transparenz bei Algorithmen in Behörden
- die Bekämpfung algorithmischer Diskriminierung
- die Modernisierung der öffentlichen IT-Architektur
- die Förderung offener Bildungsmaterialien
- die Förderung gemeinwohlorientierter KI-Systeme
- den Grundrechtsschutz in der Sicherheitsgesetzgebung
- die effektive Regulierung digitaler Plattformen
- eine Reform der Anerkennung und Förderung des digitalen Ehrenamts
Bei allen Entscheidungen in der Digitalpolitik müssen drei Grundsätze wegweisend sein: die Stärkung der Menschenrechte im digitalen Raum, das Überwinden der Kleinstaaterei und Fragmentierung sowie die Mitwirkung der Zivilgesellschaft als gemeinwohlorientierte Interessenvertretung. Die Zukunft der digitalen Gesellschaft hängt von mutigen und weitsichtigen Entscheidungen ab. Die erste DMK hat das Potential, ein starkes Signal für eine innovative, demokratische und zukunftsweisende Digitalpolitik zu setzen.
“Die Kleinstaaterei und Fragmentierung in der Digitalpolitik muss endlich überwunden werden. Es ist nicht nachvollziehbar, warum IT-Infrastrukturen nur bis zur Grenze des eigenen Bundeslandes gedacht und umgesetzt werden. Die Teilnehmenden der DMK sollten zeigen, dass sie bereit sind, eigene Befindlichkeiten und taktische Überlegungen hinten anzustellen und die Technologieentwicklung im Sinne einer Gemeinwohlorientierung mit Schwung und Mut voranzutreiben. Eine funktionale, einheitliche, zeitgemäße IT-Infrastruktur ist der Schlüssel zur erfolgreichen digitalen Transformation. Für die Verwaltungsmodernisierung ist der Rechtsanspruch auf Open Data im Bund und in den Ländern weiterhin ein zentraler Hebel”, sagt Dr. Henriette Litta, Geschäftsführerin der Open Knowledge Foundation Deutschland.
Weitere Informationen zum Bündnis F5 finden Sie hier: www.bündnis-f5.de
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Pressekontakt: presse@okfn.de