Aufzugschallenge: Mit offenen Daten arbeiten, BahnCard gewinnen
Hamburg, 28.12.2015 – Wer schon immer eine Probe-BahnCard100 haben wollte, um quer durch Deutschland zu touren, hat jetzt die Gelegenheit, mit einem Open-Data-Projekt eine von dreien zu gewinnen. Noch während des 3. DB-Hackathons lobte die Bahn eine „Aufzugs-Challenge“ aus: Wer Ideen hat, mit der Echzeit-Status-API der Bahnhofsaufzüge interessante Prototypen, Experimente oder vollständige Anwendungen zu entwickeln, kann das eigene Projekt bis zum 10. Januar 2016 über das Formular auf der zugehörigen Website einreichen.
Eine Jury aus DB Station&Service AG, Open Knowledge Foundation Deutschland, OpenStreetMap/OpenRailwayMap und Sozialhelden wählt dann je ein Siegerprojekt aus den Kategorien „Open“ (bester Ansatz zur Verwendung von Open Data), „Indoornavigation“ und „bester Nutzen für Station&Service“. Der Preis sind jeweils 5 Reisegutscheine im Wert von je 250 EUR, was zusammen einer Probe-BahnCard 100 entspricht – die kann man natürlich auch aufteilen, wenn das eingereichte Projekt im Team entstand, oder man irgendeiner Gruppe mit nicht so viel Budget im eigenen Hackerspace etwas Gutes tun möchte ;)
Hackathon? Hackathon!
Seitens der OKF war ich sehr begeistert vom Hackathon in den Bögen des S-Bahnhofs Jannowitzbrücke – auch wegen der interessanten und witzigen Projekte, vor allem aber wegen der unerwartet proppevollen Seminarräume, in denen Communitymitglieder aus dem Open-Data-Umfeld, OpenStreetMap und Co. lange und intensiv mit DB-Beschäftigten aus verschiedensten Geschäftszweigen diskutierten. Ich lasse die Leute einfach mal selbst im Video sprechen:
{% youtube dPFe3lliA1g %}
Die Ergebnisse reichten von praktisch über spannend bis spaßig: Vom ICE-Wecker, der $n Kilometer vor einem Bahnhof ein Script ausführt, über einen Streetview-Klon für’s bessere OSM-Bahn-Mapping, bis zum „BatRadar“, das seheingeschränkten Fahrgästen Echzeitinformationen zur Benutzbarkeit ihres Reisebahnhofs geben kann.
Dank @yetzt kann man mit "https://t.co/TmYpkdbuHG" automatisch 23km vor Bielefeld die Festplatte löschen lassen! :D #dbhackathon
— Michael Kreil (@MichaelKreil) December 12, 2015
Das Bahnhofsquartett zum Selberschnippeln gibt's übrigens auf https://t.co/dEylNr9rQO. #dbhackathon pic.twitter.com/Y9BZtNODrB
— Phil Bock (@bockph) December 12, 2015
GIS-Recherche für's Bahnhofsquartett: Fährverbindungen < 200m entfernt von einem Bahnhof. #dbhackathon @DBHackathon pic.twitter.com/K6nYKwWNZy
— tbsprs (@tbsprs) December 12, 2015
Bild-Eindrücke gibt es derweil auf flickr.
Wie geht es ansonsten weiter? Zum Beispiel auf dem 32c3!
Jetzt kann ich nicht nur die Standorte, sondern auch Größen der Fahrstühle ermitteln @dbopendata @_stk #dbhackathon pic.twitter.com/UJWcaCRvJx
— ubahnverleih (@ubahnverleih) December 25, 2015
Wie die DB bereits ankündigte möchte sie gerne eng mit der Community zusammenarbeiten – als gegenseitiges Geben und Nehmen auf Augenhöhe. Aktuell ist die Idee, gemeinsame Mapping-Parties zu veranstalten, im Rahmen dessen Infrastrukturdaten sowohl für die OSM/ORM als auch für die Datenhaltung der Bahn gemeinsam nacherfasst werden – und dabei en passant auch mapping-interessierte Beschäftigte der DB hands-on lernen, wie man für die OSM mappt.
Wer interessiert ist und zufällig gerade auf dem 32. Chaos Communication Congress in Hamburg ist, komme gerne bei der gemeinsamen Assembly von OKFN, Code for Germany und Jugend hackt vorbei – im 1. Stock direkt zwischen Chaospatinnen und OpenStreetMap! Es wird auch eine Session zu DB-Daten geben: Dienstag, 29.12. (Tag 3), 1800–1900 Uhr, Halle B
Zu den Autoren: Stefan Kaufmann (Twitter) mag Züge und bekam auf dem Congress eine Warnweste geschenkt, damit er ohne Argwohn zu erregen nachts Bahnhofsfahrstuhlkabinen nachvermessen kann \o/
Walter Palmetshofer arbeitet bei der OKF beim ODINE Open Data Incubator for Europe Projekt und fährt gern mit Zügen durch die Landschaft.
Titelbild: 20151212 IMG_1785 von sebaso, CC-BY-SA 2.0