Die Berliner Geodaten stehen ab sofort kostenfrei zur Verfügung
Nach längeren internen Vorbereitungen teilte die Senatsverwaltung am Anfang der Woche mit, dass ab dem 1. Oktober die amtlichen Geodaten der Vermessungsverwaltung angelehnt, an die die Open-Data-Prinzipien kostenfrei abgegeben werden.
Damit erlaubt der Senat uns allen die kommerzielle und nicht-kommerzielle Nutzung von Luftbildern, daraus abgeleiteten digitalen Orthophotos, der Informationen über Bodenrichtwerte, von topographischen Landeskartenwerken und der Liegenschaftskarten. Die online bereitgestellten Angebote können ohne Lizenzgebühren genutzt werden. Auch die offline Bereitstellung wird bis auf die Erhebung der Grenzkosten gebührenfrei.
Bisher sind auf dem Geoportal der Hauptstadt noch nicht alle Inhalte auf die neuen Nutzungsbestimmungen umgestellt. Das liegt vor allem an Abstimmungsproblemen mit anderen Berliner und Brandenburger Behörden. Bei den neuen vereinfachten Nutzungsbestimungen, die die bisher üblichen individuellen Nutzungsverträge ablösen, orientiert sich die Senatsverwaltung an der „Verordnung zur Festlegung der Nutzungsbestimmungen für die Bereitstellung von Geodaten des Bundes“ kurz GeoNutzV. Dabei handelt es sich im wesentlichen um die Einräumung umfassender Nutzungsrechte mit der Verpflichtung zur Quellenangabe, also ähnlich einer einfachen Attributionslizenz, und somit im großen und ganzen open-data-freundlich ist.
Die GeoNutzV ist die Umsetzung der INSPIRE Richtline, von 2007, zu der Deutschland auf Bundes wie auf Länderebene verpflichtet ist. Berlin ist das erste Bundesland, dass diesen Schritt nun auf Landesebene umsetzt. Damit übernimmt Berlin in Deutschland wieder einmal eine Vorreiterrolle im Bereich der Öffnung wichtiger Verwaltungsdaten. Die Bereitstellung der Geodaten ist ein weiterer wichtiger Baustein in der Open-Data-Initative des Landes.
Wir als Open Knowledge Foundation freuen uns über diese Schritt. Wir rufen nun Entwickler, Startups und Unternehmen dazu auf, die freigegebenen Karten und Informationen zu nutzen, in eigene Anwendungen einzubauen und für ein breites Publikum aufzubereiten. Erste Beispiele, wie die Seite von Dominik Moritz, die eine schnelle Übersicht über verschiedene Angebote des Kartenangebots der Stadt gibt, können nur der Anfang einer umfangreichen Nutzung des Datenpools sein. Gerade im Bereich Geodaten, können viele Interessante und nützliche Anwendungen geschaffen werden.
Wie beliebt Kartenangebot sein können, zeigt das Beispiel Zürich. Auf dem Datenportal der Stadt gehören sie zu den am meisten heruntergeladenen Datenpaketen.