Apps & the City Cologne
Neben hunderten Hackern, Startup-Gründern, Technologie-Enthusiasten und Visionären war auch das _Apps & the City_ Team der Open Knowledge Foundation Deutschland beim diesjährigen _Interactive Cologne_ Festival!
Angelockt unter anderem durch aktuelle Gerüchte um Open-Transport-Data-Pläne sowohl bei den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) als auch bei den Verkehrsverbünden Rhein-Ruhr (VRR) und Rhein-Sieg (VRS) zog es zwischen 17. und 23. Juni 2013 neben Hackern, App-Entwicklern und Gründern auch das Apps & the City Team der Open Knowledge Foundation Deutschland sowie weitere Open-Data-Aktivisten in die Domstadt am Rhein.
In Köln konnten lokale Open-Data-Aktivisten seit Anfang des Jahres einen intensiven Austausch mit der kölner Stadtverwaltung und ansässigen Verkehrsunternehmen etablieren. Unter dem Slogan Apps & the City Cologne sollte im Rahmen der _Interactive Cologne_ nun der Geist offener Transportdaten von Berlin, wo der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) in diesem Zusammenhang bundesweit eine Vorreiterrolle einnimmt, nach Köln exportiert und die bereits existierenden Open-Data-Vorhaben durch Kooperationsangebote und einen umfangreichen Erfahrungsaustausch weiter bestärkt werden.
Auch konnten bereits erste Früchte der Kölner Open-Transport-Data-Initiative in Augenschein genommen werden. So stellte der KVB für den zweitägigen Interactive Cologne Hackathon einen ersten Beispieldatensatz zur Verfügung. Zwar enthielt dieser nur einen Bruchteil der Kölner Soll-Daten und lag ausschließlich im proprietären HAFAS-Format vor, mit seinem mehrfach formulierten Willen zur Öffnung von Soll- und Ist-Daten ist der KVB allerdings auf dem richtigen Weg und könnte sich nach dem VBB zu einer weiteren Leuchtturm-Institution für Open-Transport-Data in Deutschland entwickeln.
Inspiriert durch die nur eingeschränkt zur Verfügung stehenden Transportdaten starteten Stefan Wehrmeyer und ich, unterstützt durch Marian Steinbach, die Entwicklung eines prototypischen Konverters, der in der Lage ist vorliegende HAFAS-Daten in das aktuell als Quasi-Standard geltende GTFS-Format zu übersetzen, da uns hierfür noch keine elegante Möglichkeit bekannt war. Der Hafas2GTFS-Konverter steht unter der MIT-Lizenz und befindet sich noch in Entwicklung.
Des Weiteren gelang es im Rahmen verschiedener Panel-Talks rund um die Themen The Vision of Open Data und Public Transportation and Open Data die Notwendigkeit offener Transportdaten weiter zu untermauern, alle Beteiligten in ihren Open-Data-Vorhaben zu bestärken und gleichzeitig bisher Unbeteiligte für Open-Transport-Data zu interessieren.
Köln scheint also auf dem richtigen Weg zu sein. Nicht nur wird durch eine überaus aktive Community versucht das regional und überregional vorhandene Potential von Entwicklern, Startups und Evangelisten in einem Event zu bündeln, sondern präsentiert sich der KVB auch als überaus interessiert an zeitnahen Lösungen für eine zukunftsorientierte Befreihung von Transportdaten. Gleichzeitig scheint die Kölner Stadtverwaltung verstanden zu haben, dass sich kommende stadt- und verkehrsplanerischen Probleme effektiver lösen lassen, wenn Hacker, Entwickler und Kreative dazu befähigt werden, fundamentale Informationen zu analysieren und so möglicherweise (unkonventionelle) Lösungen zu finden. Offene Daten sind hierfür zwingend erforderlich!